Erbsachen

  • Auslegung des Begriffs „gegen den Willen“ in einem Berliner Testament

    Bei einem Berliner Testament werden die gemeinsamen Kinder beim Tod des zuerst versterbenden Ehegatten faktisch enterbt. Um zu verhindern, dass die Kinder vor dem Ableben des überlebenden Ehegatten den Pflichtteil geltend machen, werden häufig sogenannte Pflichtteilsstrafklauseln im Testament vereinbart. Solche Pflichtteilsstrafklauseln regeln, dass derjenige, der seinen Pflichtteil bereits vor dem Tod des überlebenden Ehegatten geltend…

    –> Beitrag öffnen

  • Vermächtnis an behandelnden Arzt – wirksam oder nicht?

    Ein Vermächtnis zugunsten des behandelnden Arztes ist nicht automatisch wegen eines Verstoßes gegen die ärztliche Berufsordnung unwirksam. Die Testierfreiheit des Patienten hat Vorrang; Verstöße können aber auf berufsrechtlichem Weg sanktioniert werden, entschied der Bundesgerichtshof (BGH, Urteil vom 02.07.2025 – IV ZR 93/24). Was war geschehen? Ein Patient hatte in einem notariellen Vertrag – als Gegenleistung…

    –> Beitrag öffnen

  • Frist für die Erstellung eines notariellen Nachlassverzeichnisses

    Pflichtteilsberechtigte haben gemäß § 2314 BGB gegen den bzw. die Erben einen Auskunftsanspruch über den Bestand des Nachlasses. Der Pflichtteilsberechtigte kann dabei wählen, ob ihm ein privat erstelltes Nachlassverzeichnisses ausreicht oder ob er auf einem notariellen Nachlassverzeichnis besteht: „(1) Ist der Pflichtteilsberechtigte nicht Erbe, so hat ihm der Erbe auf Verlangen über den Bestand des…

    –> Beitrag öffnen

  • Das Berliner Testament

    Das Berliner Testament ist eine besondere Form des gemeinschaftlichen Testaments. Es regelt die wechselseitige Erbeinsetzung der Ehepartner bzw. Lebenspartner und die Erbfolge nach dem Tod des zuletzt Versterbenden. Typischerweise setzen sich die Ehegatten in einem Berliner Testament gegenseitig als Alleinerben ein und bestimmen, dass nach dem Tod des Letztversterbenden ein Dritter – in der Regel…

    –> Beitrag öffnen

  • Beerdigungskosten

    Beerdigungskosten sind Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Bestattung eines Verstorbenen entstehen. Sie umfassen insbesondere die Kosten für die Bestattungsart (z. B. Erd- oder Feuerbestattung), die Leistungen des Bestattungsunternehmens, Friedhofsgebühren, Sarg oder Urne, Grabstein, Trauerfeier, Todesanzeigen und ggf. Überführungskosten. Aus rechtlicher Sicht handelt es sich bei den Beerdigungskosten um Nachlassverbindlichkeiten, die vom Erben zu tragen sind.…

    –> Beitrag öffnen

  • Die Ausschlagung im Erbrecht

    Die Ausschlagung im Erbrecht ermöglicht es einer erbberechtigten Person, eine Erbschaft nicht anzunehmen. Eine Ausschlagung kann insbesondere dann relevant sein, wenn der Nachlass überschuldet ist oder aus anderen Gründen persönlich unattraktiv erscheint. Die Ausschlagung führt dazu, dass die Erbschaft beim Ausschlagenden als nicht angefallen gilt (§ 1953 Abs. 1 BGB). Nach dem BGB gilt eine Erbschaft nicht…

    –> Beitrag öffnen

  • Verpflichtung zur Ablieferung eines Testaments durch einen Rechtsanwalt

    Wer nach dem Tod eines Erblassers sein Testament auffindet, ist verpflichtet, dieses an das Nachlassgericht abzuliefern (sofern Kenntnis vom Todesfall besteht). Das ergibt sich aus § 2259 Abs. 1 BGB: „Wer ein Testament, das nicht in besondere amtliche Verwahrung gebracht ist, im Besitz hat, ist verpflichtet, es unverzüglich, nachdem er von dem Tode des Erblassers…

    –> Beitrag öffnen

  • Auskunftsansprüche im Erbrecht

    Bei der Geltendmachung erbrechtlicher Ansprüche (z.B. Pflichtteilsansprüche) besteht regelmäßig das Problem, dass der Berechtigte keine Kenntnisse über die Zusammensetzung und den Wert des Nachlasses hat. Daher gibt es im Erbrecht eine Vielzahl von gesetzlichen Auskunftspflichten: Sofern die §§ 1922 bis 2385 BGB keinen speziell geregelten Auskunftsanspruch enthalten, kommt ggf. ein allgemeiner Auskunftsanspruch in Betracht, z.B.

    –> Beitrag öffnen

  • Tabellen: Typische Pflichtteilsquoten

    Die nachfolgenden Tabellen enthalten typische Pflichtteilsquoten des überlebenden Ehepartners bzw. der Kinder des Erblassers. Hierbei wird unterstellt, dass kein Scheidungsantrag gestellt wurde und alle Kinder noch leben, ansonsten können sich Änderungen ergeben. Erblasser ist unverheiratet / verwitwet Anzahl der Kinder gesetzliche Erbquote Pflichtteilsquote 1 1 1/2 2 1/2 1/4 3 1/3 1/6 4 1/4 1/8…

    –> Beitrag öffnen

  • Der Pflichtteil im Erbrecht

    Wer hat einen Anspruch auf den Pflichtteil? Anspruch auf den Pflichtteil hat nur ein begrenzter Personenkreis. Dies sind: Weitere Voraussetzung ist, dass der Pflichtteilsberechtigte durch Verfügung von Todes wegen von der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen wurde. Der Pflichtteilsberechtigte hätte also ohne Enterbung zu den gesetzlichen Erben gehören müssen. Was sind „Abkömmlinge“? Abkömmlinge sind alle in gerader…

    –> Beitrag öffnen