Firmenauskunft P.U.R. GmbH - AG Garmisch-Partenkirchen weist Klage ab

In meinem vorigen Beitrag hatte ich gerade erst über ein erfreuliches Urteil des AG Leipzig in Bezug auf die Firmenauskunft P.U.R. GmbH berichtet, da kam heute prompt ein weiteres Urteil herein: Das Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen wies eine Zahlungsklage der Firmenauskunft P.U.R. GmbH gegen meinen Mandanten vollumfänglich ab. Was die Entscheidungsgründe betrifft, so ist in dem Urteil des AG Garmisch-Partenkirchen zwar nicht ganz so viel “Musik” wie in der Entscheidung des AG Leipzig, aber für meinen Mandanten ist das Urteil genauso erfreulich: Er muss die angebliche Forderung der Firmenauskunft P....

30.07.2024

Firmenauskunft P.U.R. GmbH - Amtsgericht Leipzig weist Klage ab

Ich habe ja bereits einmal darüber geschrieben, dass man Telefonate, in denen man wegen irgendeines “Firmeneintrags” angerufen wird und dann diverse Fragen mit “Ja” bestätigen soll, am besten sofort beenden sollte. Ansonsten flattern mit hoher Wahrscheinlichkeit gesalzene Rechnungen in den Briefkasten und es werden vierstellige Beträge für vollkommen überteuerte Firmeneinträge verlangt, die man bei Google Maps z.B. besser umsonst vornehmen kann. Eines dieser Unternehmen, die hochpreisige Firmeneinträge am Telefon vermarkten, ist die Firmenauskunft P....

30.07.2024

Kostenerstattungsanspruch bei Kündigung durch einen Anwalt?

Mitunter kommt es vor, dass Mandanten einen Rechtsanwalt damit beauftragen, eine Kündigung auszusprechen. Dann stellt sich regelmäßig die Frage, ob die Kosten hierfür von der Gegenseite erstattet werden müssen. Die Frage der Erstattungsfähigkeit hängt letztlich davon ab, ob der Kündigung ein Verzug des Schuldners (oder eine andere Vertragsverletzung) vorausgegangen ist und die Kündigung hierauf beruht. Wenn nämlich z. B. die Rechtsanwaltskosten bereits vor Eintritt des Verzugs entstanden sind, sind diese nicht erstattungsfähig (vgl....

29.07.2024

Schwarzgeldabrede macht Grundstückskauf nicht automatisch nichtig

Schwarzgeldzahlungen gibt es nicht nur bei Handwerkern, sondern auch bei Immobiliengeschäften. In solchen Fällen wird im Grundstückskaufvertrag ein niedrigerer Kaufpreis angegeben, als tatsächlich gezahlt werden soll. Die Differenz wird dann meistens bar übergeben. Der Bundesgerichtshof hat nun bekräftigt, dass eine solche Schwarzgeldabrede nicht automatisch zur Formnichtigkeit des Grundstückskaufvertrags führt (BGH, Urteil vom 15.03.2024 - V ZR 115/22). Wenn der Kaufpreis bei der Beurkundung eines Grundstückskaufvertrags in der Absicht, Steuern zu hinterziehen, niedriger angegeben als mündlich vereinbart, sei der Vertrag in der Regel nicht nichtig....

29.07.2024

Entstehen der Terminsgebühr durch Entgegennahme eines Erledigungsvorschlags

Die sog. Terminsgebühr nach Nr. 3104 VV RVG kann auch dann entstehen, wenn der Rechtsanwalt gar nicht an einem gerichtlichen Verhandlungstermin teilnimmt. So kann die Terminsgebühr z.B. auch für die Wahrnehmung von außergerichtlichen Terminen und Besprechungen entstehen (vgl. Vorbemerkung 3 Abs. 3 Satz 1 VV RVG). Der BGH hat hierzu nun klargestellt, dass die Terminsgebühr bereits dann anfällt, wenn der Gegner eine auf die Erledigung des Verfahrens gerichtete Erklärung zwecks Prüfung und Weiterleitung an seine Partei entgegennimmt....

29.07.2024

Datenschutzbeauftragter muss nicht namentlich benannt werden

Ein Datenschutzbeauftragter muss nicht zwingend namentlich benannt werden. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden (Urteil vom 14.05.2024, Az: VI ZR 370/22). Nach Art. 13 Abs. 1 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen einer von einer Datenerhebung betroffenen Person zum Zeitpunkt der Erhebung verschiedene Informationen erteilt werden. Dazu gehören, soweit vorhanden, die „Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten“ Der BGH stellte hierzu nun Folgendes fest: „Bei Mitteilung der Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten nach Art. 13 Abs. 1 Buchst. b DSGVO ist die Nennung des Namens nicht zwingend....

29.07.2024

BGH entscheidet zu Begriff der Finanzdienstleistung

Der Bundesgerichtshof hat sich in einer aktuellen Entscheidung mit dem Begriff der „Finanzdienstleistung“ im Sinne von § 312b Abs. 1 Satz 2 BGB a.F. auseinandergesetzt. Die Vorschrift hatte folgenden Wortlaut: „Finanzdienstleistungen im Sinne des Satzes 1 sind Bankdienstleistungen sowie Dienstleistungen im Zusammenhang mit einer Kreditgewährung, Versicherung, Altersversorgung von Einzelpersonen, Geldanlage oder Zahlung.“ Der BGH stellte hierzu klar, dass eine „Finanzdienstleistung“ nicht nur dann vorliegt, wenn Anlageobjekt ausschließlich Finanzinstrumente sind. Auch bei „Teakholz-Investments“, bei denen der Verbraucher in Costa Rica belegene Bäume erwirbt, deren Sachwert der Verbraucher aber bei lebensnaher Betrachtung ohne die vom Unternehmer angebotenen Dienstleistungen nicht realisieren kann, liegt nach Auffassung des BGH eine Finanzdienstleistung im Sinne des § 312b Abs....

29.07.2024

Privatkredit - Wer muss das Darlehen beweisen?

Bei der Vergabe von privaten Krediten an Freunde oder Verwandte wird häufig auf das Abfassen eines schriftlichen Darlehensvertrages verzichtet, was mangels besonderer Formvorschriften auch möglich ist. Kommt es dann bei der Rückzahlung zu Streitigkeiten, stellt sich schnell die Frage nach der Beweislast. Grundsatz: Jeder muss beweisen, was für ihn günstig ist Im Zivilrecht gilt der Grundsatz, dass jede Partei, die den Eintritt einer Rechtsfolge geltend macht, die Vorausetzungen des ihr günstigen Rechtssatzes zu beweisen hat....

02.07.2024

Aufgefahren oder rückwärts gefahren - Wie ist die Beweislast?

“Wenns hinten kracht, gibt’s vorne Geld”, so lautet der Grundsatz beim Auffahrunfall. Doch häufig ist vor Gericht überhaupt nicht klar, ob überhaupt ein Auffahrunfall vorliegt oder nicht. Der Vordermann behauptet, der Hintermann sei ihm “draufgefahren”. Der Hintermann hingegen behauptet, der Vordermann sei rückwärts gefahren bzw. zurückgerollt. In solchen Fällen kommt die Rechtsprechung häufig zu dem Ergebnis, dass kein Anscheinsbeweis greift, sondern eine Schadensteilung vorzunehmen ist. Unaufklärbarkeit führt zu Schadensteilung, so z....

02.07.2024

Finn GmbH - Keine Haftung des Mieters für Steinschlag

Wer bereits meinen Beitrag aus September 2023 „Steinschlag am Mietfahrzeug - Wer haftet?“ gelesen hat, der weiß, dass Autovermietungen ihre Kunden nicht einfach mit Kosten für die Beseitigung von Steinschlägen belasten dürfen. Auch das AG München hat nun kürzlich entschieden, dass ein Kunde der Autovermietung Finn GmbH nicht ohne Weiteres mit Kosten für einen Steinschlag am Mietfahrzeug belastet werden darf. Das Gericht gab einer Klage des Kunden auf Rückzahlung von 500 EUR statt, welche dem Kunden über seine Kreditkarte für die Beseitigung eines Steinschlags belastet wurden (AG München, Urteil vom 29....

19.06.2024